Eine Schatztruhe mit kleinen aber feinen musikalischen Edelsteinen öffnet das Biberacher Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Günther Luderer bei seinem Konzert am Sonntag, den 3. März um 17 Uhr in der Aula der Gymnasien.
Das Ensemble, seit fast fünf Jahrzehnten eines der Aushängeschilder der Bruno-Frey-Musikschule, steckt mitten in einem Verjüngungsprozess: In der ersten Violine zum Beispiel spielen zurzeit junge Geigerinnen im Alter von 10, 11 und 12 Jahren. Selbst die Konzertmeisterin ist gerade mal 15, und auch in den anderen Registern dominiert der „Nachwuchs“. Passend dazu wird sich mit diesem Konzert der langjährige Leiter Günther Luderer vom Dirigentenpult „seines“ Jugendsinfonieorchesters verabschieden. Seit 36 Jahren hat er unzählige Jugendliche auf hohem Niveau für das Ensemblespiel begeistert und freut sich nun auf ein Konzert mit Ehemaligen zum 50-jährigen Jubiläum des JSO im Oktober 2025.
Eine weitere Neuerung gibt es gleich zu Beginn: Anders als gewohnt stellen sich zunächst die Bläser in der „Suite for Seven“ des englischen Komponisten und Dirigenten Ronald Hanmer, dann die Streicher mit drei Nummern aus dem Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber getrennt vor, bevor sie sich in Franz Schuberts Ballettmusik „Rosamunde“ zusammenfinden.
Von diesem „großen romantischen Schauspiel mit Musikbegleitung und Tänzen“ ist es nur ein kurzer Weg in die Märchenecke des Programms: Von Peter Marx, der im Schuljahr 1975/76 das Jugendsinfonieorchester gegründet hatte, sind zwei Stücke aus seinen Kompositionen für das Schützentheater zu hören, „Die Wilden“ (1976/94) und „Hexentanz“ (1994). Es folgt das umfangreichste Werk des Abends, das Grimm´sche Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“, das der deutsch-bulgarische Komponist Ivan Shekov (Jahrgang 1942) mit sieben lautmalerischen Musiknummern illustriert hat. Als Erzählerin konnte das JSO mit Corinna Palm einen echten Theaterprofi gewinnen.
Zum Ausklang dann zwei folkloristische Werke mit größerer Bläserbesetzung: Von Edvard Grieg die ohrwurmigen „Norwegischen Tänze“ op. 35 Nr. 2 und 3 aus dem Jahr 1881, und als „Rausschmeißer“ ein Arrangement von „The Lord of the Dance“ mit temperamentvoller irischer Volksmusik.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.